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Mentales Training im Sport

Nerven aus Stahl mit Tipps von Sport Mental Coach Ruedi Baumann

 

Mentales Training im Sport hilft nicht nur beim Lampenfieber. Die besten Spitzensportler sind mental stark, das kannst du auch, wenn du das Mentaltraining in deinen Trainingsplan integrierst. Ich sage dir auch, welche positiven Auswirkungen mentales Training auf die sportliche Leistung haben kann.

 

Als Leistungs- wie auch Hobbysportler ist man darauf angewiesen, durch mentale Stärke sein volles sportliche Potential (Ressourcen) abrufen zu können. Gerade in solchen Situationen kann Wettkampfstress, Nervosität und Leistungsdruck der körperlichen Höchstleistung im Wege stehen. Genau an dieser Stelle kommt das Mentaltraining ins Spiel. Mentale Stärke kann die sportliche Leistung wesentlich verbessern. Dies muss jedoch trainiert werden, und darum ist dies auch im Trainingsplan aufzunehmen. Als Ergänzung zum physischen Training schafft Mentaltraining die Basis für effizientes Trainieren und eine gefestigte Performance bei Wettkämpfen.

 

Ich habe mir zum Ziel gesetzt, das Mentaltraining als ergänzende Trainingsmethode in die Trainingsplände bei den einzelnen Athleten(innen) und Teams zu etablieren.

 

Ich bin der Auffassung, dass mentales Training eigentlich schon in den Kinder und Jugendbereich gehört, wie alle anderen Trainingsarten auch. Ob es nun Kondition, Athletik oder Technik ist, spielt am Ende keine Rolle - das Mentaltraining sollte genauso dazu gehören.

 

Was ist mentales Training im Sport:

Grundlegend befasst sich Mentaltraining mit dem direkten Einfluss von psychischen Prozessen auf die Bewegung. Das umfasst bestimmte kognitive Strategien, die zur Optimierung von Bewegungen eingesetzt werden. Das wird erreicht durch das wiederholte, intensive "Durchdenken" eines optimalen Bewegungsablaufes, jedoch ohne dessen gleichzeitige Ausführung. Dies entspricht der gängigen Definiton. 

 

Ich gehe mitlerweilen soweit, und definiere für mich und meine Athleten den Begriff Mentailtraining in einer viel weiteren Form:

Der erweiterte Mentaltrainingsbegriff mit dem heutzutage ich hantiere, umfasst zusätzlich alle Gedanken und Gefühle im Leistungssport. Trainierbare Bereiche, die zu umfassenden Definition von Mentaltraining gehören sind beispielsweise Konzentration, Motivation, mentale Stärke und die mentale Wettkampfvorbereitung. 

 

"Gut sein, wenn es drauf ankommt" - Ziel des Mentaltrainings

 

Die Ziele des Mentaltrainings beschränken sich nicht ausschliesslich auf eine Steigerung der sportlichen Leistung.

"Grundsätzlich geht es darum Leistungsentwicklung zu beschleunigen. Kombiniert man reales und mentales Training miteinander, ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass das die Leistungsentwicklung deutlich beschleunigt. Man kann schneller besser werden".

 

Dabei werden unter anderem Bewegungsabläufe verinnerlicht und optimiert. Ein Nebeneffekt des Mentalen Trainings ist ausserdem die Minimierung des Verletzungsrisikos - im Sport und im Alltag.

 

"Konzentrationstraining führt dazu, dass die Verletzungswahrscheinlichkeit beim Sport geringer wird. Bei hochkonzentriertem Training ist man jederzeit seiner Bewegung bewusst und kann dadurch verhindern, dass man sich dabei verletzt. Unkonzentriertheit führt logischerweise zu Unfällen – das kennt man sogar aus dem Alltag. Unfälle im Haushalt oder Arbeitsplatz passieren durch Unkonzentriertheit."

 

In Wettkampfsituationen einen kühlen Kopf bewahren

Lampenfieber und Stresssituationen bei Wettkämpfen waren bislang der Feind des Leistungssportlers. Mentales Training kann dabei helfen die sportliche Höchstleistung im entscheidenden Moment des Wettkampfes abzurufen. Dies ist das Hauptziel des Mentalen Trainings. 

 

"Um motiviert zu bleiben, ist mentales Training vor dem Wettkampf ganz wichtig: Du musst deine Ziele formulieren und wissen, was es dir bringt, diese Ziele zu erreichen. Du musst die Antwort auf die Sinnfrage haben. Denn die wirst du dir im Rennen garantiert oft stellen."

 

Mentales Training im Hobbysport: Tipps für Hobbysportler

Jeder Sportler, ob Hobby- oder Leistungssport, kann die positiven Effekte von Mentaltraining miterleben. Dazu gehört unter anderem die Erweiterung des Leistungsspektrums, die Schulung der Konzentration und die Wettkampffähigkeit. 

Vorteile des mentalen Trainings können sich auch auf andere Bereiche des Lebens positiv auswirken. Zum Beispiel schult es die Konzentrationsfähigkeit und Zielstrebigkeit im Schul- oder Berufsleben. 

 

"Bei der Auffassung von Mentaltraining ist entscheidend, dass ich den Sportler nicht nur als Sportler sehe, sondern das ganze systemisch betrachte. Der Sportler ist immer eingebunden in sein gesamtes Umfeld. Wenn er Konzentrationstraining im Sport macht, dann wird ihm das auch z.B. in der Schule helfen.“

 

DIESE ÜBUNGEN UND TIPPS KÖNNEN DIR IM SPORT HELFEN

 

Klare Zielsetzung: Klar formulierte Ziele führen zu einer besseren Wettkampfperformance, da die Leistung genau abgerufen werden kann. Vage Zielsetzungen stehen Sportlern und Teams oft im Weg. Erst wenn klare Ziele festgelegt sind, wissen Sportler und Mannschaft wofür sie trainieren und können überlegen, wie sie diese Ziele erreichen können. 

 

Lernen, Potential zu aktivieren: Die Fähigkeit das Gefühl abzurufen, das auftritt, wenn du deine volle Wettkampfleistung erbracht hast, kann dir in Wettkampfsituationen weiter helfen. 

 

Positive Affirmationen: Diese helfen dabei Misserfolge zu verkraften und gleichzeitig die Motivation bei zu behalten. Dafür notierst du dir kurze, positiv formulierte Sätze in Ich-Form und Präsens. Beispiel: „Ich denke positiv.“ „Ich bin konzentriert.“

 

Stopp sagen: Diese Übung hilft dabei negativen Stimmungen und Selbstzweifel Einhalt zu gebieten. Sobald du merkst, dass du an Gedanken wie „Das schaffe ich niemals.“ Oder „Die anderen sind viel besser als ich.“ scheiterst, stelle du dir ein Stoppschild vor und sage dir selbst: „Stopp!“. 

 

Richtige Selbsteinschätzung: Bei Übungen für die mentale Stärke geht es oft darum, realistische Selbsteinschätzung zu trainieren, zum Beispiel das Prognosetraining. Eine mögliche Übung dafür könnte so ablaufen: Wie lange kannst du die Luft anhalten? Daraufhin gibst du eine Prognose ab und überprüfst wie lange du tatsächlich die Luft anhalten kannst. Umso präziser die anfängliche Prognose, desto besser kannst du auch deine sportliche Leistung selbst einschätzen. „Dadurch, dass man genau weiss, was man drauf hat und was nicht, kann man die eigene Leistung auf den Punkt genau abrufen. Das gibt einem sehr viel Selbstbewusstsein.“

 

Sportliche Grüsse

Ruedi Baumann

Dipl. Sport Mental Coach

 

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